1985 gründete Peter Nicolai, ein echter „Seebär“, genannt „Ursus“, die Segelschule Schlei. Erinnerungen damaliger Schüler zufolge begann alles mit einem Telefon unter einer Plastikschüssel, damit es trocken blieb, ein paar Booten und einem Wohnmobil als Gerätelager. Später entwickelte sich die Segelschule zu einem Bootsverleih mit etwa 40 Booten und sommertags zu einem beliebten Jugendtreff.
Schon damals war das Feierabendsegeln dienstags und freitags fester Bestandteil der Segel- und Motorbootausbildung. In den Sommermonaten trafen sich am Steg der Segelschule alle, die das Segeln neu erlernen, alte Kenntnisse auffrischen oder einen Sportbootführerschein erwerben wollten. Viele Schüler hatte „Ursus“ zwischenzeitlich mit dem Segelvirus angesteckt. Einige blieben der Segelschule als Ausbilder treu. Sie geben bis heute ihr Wissen und ihre Erfahrung an die neue Schüler- und Ausbildergeneration weiter.
November 2004: „Ursus“ verstarb unerwartet und plötzlich. Was sollte aus der Segelschule werden? Der Wunsch aller Schüler und Ausbilder war, die Segelschule und das Angebot des Feierabendsegelns zu erhalten, um weiterhin möglichst viele Menschen, vor allem auch Erwachsene, für den Wassersport zu begeistern. Also startete die frühere Segelschule des Peter Nicolai im Jahr 2005 als gemeinnütziger Verein mit einigen übernommenen Jollen und zwei Motorbooten neu durch. Sie wurde zur heutigen Segelschule Schlei e.V..
Was damals kaum jemand für möglich gehalten hatte, gelang. Dank viel ehrenamtlichen Engagements läuft das Feierabendsegeln bis heute nach dem „Ursus“-Prinzip weiter: Am Steg werden die Crews zusammengestellt, die Boote klargemacht und rausgesegelt auf die Schlei. Immer ist ein Ausbilder mit an Bord, der erklärt, anleitet und nötigenfalls einschreitet.
Quelle: Zeitungsartikel zum 30jährigen Bestehen der Segelschule Schlei e.V. „Ursus“ ist unvergessen“, Schleswiger Nachrichten, 03.09.2016, Fotos: Archiv der Segelschule
In Erinnerung an den Gründer der Segelschule trägt eine der Segeljollen den Namen „Ursus“. Zwischenzeitlich wurde die Bootsflotte der Galeonen um vier niederländische Kieljollen (Skarl), und eine Gruben 17 Sport erweitert. Einige der Jollen sind zusätzlich mit klimafreundlichen Elektropropellern ausgerüstet. So scheint die Segelschule Schlei e.V. auch für die Zukunft gut gerüstet.